Was ist nun zu tun?

Sie haben sich mit den Ursachen Ihrer Krise auseinandergesetzt? Sie haben ein Gläubigerverzeichnis erstellt? Gut. Der nächste Schritt ist, Ihr Vermögen und Einkommen zu bestimmen. Welche Vermögenswerte gehören Ihnen? Wenn es da etwas gibt (natürlich nicht die Dinge des täglichen Lebens), ein Kfz, Immobilien, Geld auf dem Konto usw., dann stellen Sie auch dies in einer Exeltabelle zusammen, wie zuvor schon Ihre Schulden. Zu Ihrem Vermögen gehören auch Ihre eigenen Forderungen. Bekommen Sie von jemandem noch Geld? Haben Sie eine Mietsicherheit hinterlegt? Ist in absehbarer Zeit mit einer Erbschaft zu rechnen? Haben Sie eine Lebensversicherung abgeschlossen? Manchmal gibt es Positionen, die einem nicht gleich einfallen. Manchmal werden solche Beträge auch erst in der Zukunft fällig. Gehen Sie in Ruhe alles durch.
Und wie steht es mit Ihrem Einkommen? Wieviel verdienen Sie brutto, wie viel netto? Leisten Sie Unterhalt (in Geld für jemanden, der nicht mit Ihnen zusammlebt oder als Mitglied in Ihrem Haushalt)? Halten Sie das alles fest.
Dann überlegen Sie, welchen Betrag Sie monatlich regelmäßig zur Schuldentilgung aufbringen können. Seien Sie dabei realistisch. Wenn Sie schon jetzt mehr oder weniger regelmäßig monatliche Beträge an Ihre Gläubiger zahlen, haben Sie einen Anhaltspunkt, was längerfristig klappen könnte.

Und jetzt wollen wir einmal eine ganz einfache Rechnung anstellen, ob Sie Ihre Schulden auf herkömmliche Weise durch Ratenzahlung abtragen können. Nehmen wir an, Sie haben Ihren Gläubigern keine besonderen Sicherheiten gewähren können. Und nehmen wir an, Sie sind mit Ihren Zahlungsverpflichtungen in Rückstand geraten und haben es – zumindest teilweise – mit Inkassobüros und Rechtsanwälten zu tun bekommen. Dann werden die Zinsen, die Sie auf Ihre Verbindlichkeiten zu zahlen haben, nicht gerade knapp ausfallen. Gehen wir einmal der Einfachheit halber ganz überschlägig von 10 % jährlich aus. Und nehmen wir wieder unser Beispiel mit einer Schuldenhöhe von 80.000,00 € insgesamt. Dann hätten Sie jährlich 8.000,00 € an Zinsen zu zahlen; das macht monatlich rund 670,00 €. Das bedeutet: Wenn sie zukünftig jeden Monat 670,00 € an Ihre Gläubiger überweisen, würden Sie nur die laufenden Zinsen bezahlen, aber von Ihren eigentlichen Schulden nie herunter kommen. Keine gute Aussicht. Um Ihre Schulden wirklich deutlich zu vermindern, müssten Sie also einen wesentlich höheren Abtrag leisten, zum Beispiel das Doppelte, mindestens aber in diesem Beispiel 1.000,00 € monatlich. Wenn Sie aber beispielsweise zu dem Ergebnis gekommen sind, dass Sie monatlich höchstens 420,00 € entbehren können, dann brauchen Sie über eine herkömmliche Schuldentigung nicht weiter nachzudenken. Jeder € an Tilgung wäre dann zum Fenster rausgeschmissen. Dann brauchen Sie also einen Plan B. Die gute Nachricht: Den gibt es.